Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger haben den ersten Infostand der Polizei zwischen 10.00 und 14.00 Uhr im Kreishaus aufgesucht und ließen sich durch die Kriminalhauptkommissare Gert Brünenberg und Peter Großmann zum Thema "Schutz vor Einbrechern" beraten.
Wie bereits am Freitag mitgeteilt, war auch im Kreis Borken in den Jahren von 2009 bis 2012 ein deutlicher Anstieg der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. Leider kam es in der Ursprungsmeldung aufgrund eines Tabellenfehlers zu einer falschen Angabe. Im Jahr 2009 wurden 388 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser angezeigt, 2012 waren es 576. Dies entspricht einem Anstieg von 48,5 %. Die sogenannte Kriminalitätshäufigkeitsziffer (Delikte pro 100.000 Einwohner) liegt im Kreis Borken mit ca. 1,5 deutlich niedriger als in NRW (ca. 3). Die Belastung durch Wohnungseinbrüche ist im Allgemeinen in urbanen Ballungsräumen deutlich höher als in ländlichen Regionen.
Die Aufklärungsquote betrug im Kreis Borken 21,4 % im Jahr 2009 und im 18.9 % im Jahr 2012 (im Bundesgebiet lag diese Quote im Jahr 2012 bei 15,7 % und in NRW 13,8 %).
In NRW waren im Jahr 2012 von 5.236 ermittelten Tatverdächtigen 1.851 (= 35,4 %) Nichtdeutsche. Im Jahr 2008 lag dieser Anteil bei 25 %. Im Kreis Borken lag dieser Anteil im Jahr 2008 bei 20, 2011 bei 35 %, 2012 bei 23 % und im ersten Halbjahr 2013 bei 59 %. Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Land Nordrhein-Westfalen weist einen auffallend über ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung liegenden Anteil süd-osteuropäischer Nationalitäten bei diesen Tatverdächtigen, insbesondere mit Wohnsitz außerhalb von NRW, aus. Seit 2008 hat sich das Kriminalitätsphänomen (Anstieg der Wohnungseinbruchskriminalität) deutschlandweit von Süd-West nach Nord-Ost entwickelt.
In Nordrhein-Westfalen lag der Anteil der versuchten (also gescheiterten) Wohnungseinbrüche im Jahr 2012 bei 40,1 %. Im Kreis Borken betrug dieser Anteil im Jahr 2012 knapp 35 % und im ersten Halbjahr 2013 fast 40 %.
"Diesen Anteil wollen wir steigern!", so der für die Kampagne "Riegel vor" im Kreis Borken verantwortliche Kriminaloberrat Uwe Klatt beim heutigen Pressegespräch im Borkener Kreishaus. "Wir setzten darauf, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger durch die Polizei beraten lassen und ihre Wohnungen bzw. Wohnhäuser besser sichern, um den Einbrechern nicht nur sprichwörtlich den Riegel vorzuschieben," so Uwe Klatt weiter.
Landrat Dr. Kai Zwicker machte deutlich, dass eine funktionierende aufmerksame Nachbarschaft eine wichtige Ergänzung zum technischen Schutz vor Einbrechern darstellt: "Wenn verdächtige Personen angesprochen werden und/oder die Polizei sofort über 110 informiert wird, können Einbrüche sowohl verhindert als auch Einbrecher schneller dingfest gemacht werden."
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