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Kooperation für Sicherheit
Fahrradhändler vor Ort sind Multiplikatoren der Präventionskampagne der Kreispolizeibehörde Borken
Dunkelheit, Nieselregen auf der Frontscheibe, grelles Xenonlicht aus dem Gegenverkehr und dann taucht plötzlich am Straßenrand ein Radfahrer auf. "Den habe ich fast gar nicht gesehen." – Typische Situationen, bei denen sehen und gesehen werden zu Top Sicherheitsfragen avancieren“, sagt Landrat Dr. Kai Zwicker, Schirmherr der jüngsten Kampagne der Borkener Kreispolizei.

Bloß nicht angefahren werden. Jetzt, wo es doch so früh dunkel wird. Bloß keine Kopfverletzungen. Bloß keine Unfälle. Dann besser Helm auf und Licht ins Dunkel bringen, findet Heike Kormann. „Leider haben wir in diesem Jahr im Kreis Borken bereits acht tödlich verletzte Radfahrende zu verzeichnen. Hinzu kommen viele Schwer- und Schwerstverletzte“, erklärt die Polizeihauptkommissarin, die bei der Kreispolizeibehörde die Abteilung „Unfallprävention/Opferschutz“ leitet. „Entscheidend ist das Wissen, dass nicht das Rad, sondern der Radfahrer selbst ist die größte wahrzunehmende Fläche für andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Autofahrer ist.“ Genau darauf ziele die Aktion der Borkener Kreispolizisten. „Das ist eine Sache der Eigenverantwortung“, so Heike Kormann, „mit Helm und sichtbarer Kleidung tragen die Radfahrenden deutlich mehr zur eigenen Sicherheit bei.“

Am vergangenen Mittwochmorgen nimmt sie gemeinsam mit dem Direktionsleiter Verkehr, Polizeioberrat Frank Schulz, ihre berufliche Rolle in Ahaus wahr. Treffpunkt ist die Verkaufsfläche für E-Bikes bei „Zweirad Kestermann“ an der Schorlemer Straße. „Wir gehen mit unserer Aktion ‚Mit Helm und sichtbarer Kleidung … die perfekte Entscheidung‘  auf die Zweiradhändler zu, auch im nördlichen Teil unseres Kreisgebietes. Heute machen wir hier in Ahaus den Anfang.

„In Zeiten der Mobilitätswende rangieren Sicherheitsmarker an erster Stelle“, sagt Landrat Dr. Kai Zwicker, der es sich nicht nehmen ließ, als Schirmherr der Aktion an diesem morgendlichen Termin mit dabei zu sein: „Die Präventionskampagne der Kreispolizei Borken kommt zur richtigen Zeit. Mit der Unterstützung der Fahrradhändler erreichen wir die Fahrradfreunde direkt vor Ort und können so einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.  Die Fahrradhändler sind für uns der direkte Draht zu allen Radfahrenden.“

Im anhaltenden E-Bike und Speed-Pedelec-Boom ist Eigenverantwortung gefragt, weiß auch Fahrradhändler Bernhard Kaute Isfort zu berichten. Er und sein Zweirad Kestermann-Team kommen mit den Kunden unweigerlich über Sicherheitsfragen ins Gespräch. „Das beginnt mit dem richtigen, passenden Helm, der womöglich in Dunkelheit und Dämmerung sogar selbstreflektierend ist, reflektierende Applikationen auf der Kleidung und natürlich der richtigen und ausreichenden Beleuchtung.“

Darin sind sich Heike Kormann, Frank Schulz und Bernhard Kaute-Isfort überdies einig: Für viele Menschen kommt Sicherheit bereits an erster Stelle. Und doch es gebe einen zunehmenden Informations- und Gesprächsbedarf, sich in Sachen Verkehrssicherheit von Ansprechpartnern aus Polizei und Fachhandel aus erster Hand beraten zu lassen. Vielleicht aber ist es auch so, dass man unter verkehrspädagogischen Vorzeichen betrachtet, das Thema eigentlich nicht oft genug erwähnen kann.

„Wenn wir angefragt werden, kommen wir, sagt Heike Kormann. In den Programmen von Heimatvereinen, kirchlichen Gruppen und Seniorenvereinen sind wir präsent, zum Beispiel mit unseren Verkehrssicherheitstrainings. Aber wir kommen auch zu ganz speziellen Fragestellungen, so zum sicheren Radfahren.“

Landrat Dr. Kai Zwicker stellt sich E-Bike-Trainings gerade für ältere Mitbürger in Zusammenarbeit mit den Fahrradgeschäften vor. An guten Ideen für mehr Sicherheit scheint es ohnehin nicht zu mangeln. Damit es auch mit der Umsetzung klappt, sind  Fahrradhändler in den nächsten Wochen gebeten, auf die Präventionskampagne aufmerksam zu machen. Auf den Verkaufsflächen werden dann an vielen Fahrrädern die kartonierten Polizei-Anhänger „Mit Helm und sichtbarer Kleidung- die perfekte Entscheidung“ zu sehen sein. „Für diese Aufmerksamkeitswecker engagiere ich mich sehr gerne“, sagt Bernhard Kaute Isfort überzeugt.

Die Fahrradhändler des Kreises Borken werden in den kommenden Tagen Besuch von den Verkehrssicherheitsberaterinnen und –beratern bekommen.

Erreichbarkeit der Dienststelle für Verkehrsunfallprävention: (02861) 900-6140.

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