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Internationale Polizeimissionen Jutta Weinmann
Kriminalhauptkommissarin aus Mönchengladbach goes Berlin
Für Jutta Weinmann heißt es Koffer packen. Ihre neue Anschrift lautet bald: Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 11013 Berlin.
LAFP NRW

Jutta Weinmann wird im Auswärtigen Amt für das Thema bilaterale polizeiliche Zusammenarbeit zuständig sein. Sie ist die erste Polizistin aus einem Bundesland in dieser Funktion“

Zur Vorbereitung auf ihre Tätigkeit im Auswärtigen Amt absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum beim Dezernat für Auslandsverwendungen des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP NRW). Diese Gelegenheit haben wir genutzt, mit ihr ein Gespräch zu führen.

 

Jutta, zunächst einmal etwas zu deiner Person, was hast du bisher bei der Polizei gemacht?

Nach meinem Einstieg in die Polizei im Jahr 2003 habe ich nach Vollendung meines Studiums des gehobenen Polizeidienstes an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg zunächst den Dienst als Streifenbeamtin auf der Polizeiwache des Polizeipräsidiums Mönchengladbach versehen. Von dort aus wechselte ich in die Einsatzhundertschaft.

Da ich mich schon zu dieser Zeit privat intensiv mit dem Thema Selbstverteidigung auseinandergesetzt habe, brachte ich mich dort als Multiplikatorin und später als Einsatztrainerin in die Fortbildung meiner Kolleginnen und Kollegen ein.

In dieser Zeit entwickelte ich gemeinsam mit zwei Kolleginnen die Idee zu dem Integrationsprojekt "Frauen stärken Frauen" der Polizei Mönchengladbach in Kooperation mit dem Polizeisportverein Mönchengladbach. Es handelt sich dabei um einen Selbstbehauptungskurs für Frauen mit Migrationshintergrund. Dieses Projekt wurde in der Folge mehrfach bundesweit ausgezeichnet.

Nach meiner Auslandsmission in Mali von Oktober 2016 bis Oktober 2017 wechselte ich in die Direktion Kriminalität des Polizeipräsidiums Mönchengladbach, wo ich neben der Sachbearbeitung im Bereich Eigentumsdelikte auch für die interessante und spannende Tätigkeit in Ermittlungs- und Mordkommissionen eingesetzt wurde.

 

Dann bist du mit dem Bereich polizeiliche Auslandsverwendungen in Berührung gekommen, du warst ein Jahr in Mali. Wie kam es dazu, was war der Auslöser und wie ist es dir in Mali ergangen?

Mein Interesse für die Auslandsverwendungen der Polizei wurde schon sehr früh durch die positiven und anschaulichen Erfahrungsberichte der in Polizeimissionen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen der Polizei Mönchengladbach geweckt. Verstärkt wurde der Wunsch zur Teilnahme an einer Auslandsmission durch mein persönliches Interesse an interkulturellen Themen und Fremdsprachen.

Nach persönlichen Gesprächen und der Teilnahme an Informationsveranstaltungen des Dezernates 13 (Auslandsverwendungen) des LAFP NRW in Brühl reichte ich meine Bewerbung zur Teilnahme an einer Langzeitmission ein.

Aufgrund meiner französischen Sprachkenntnisse und meiner Bereitschaft zu einer afrikanischen Mission fiel die Entscheidung auf die Mission der Vereinten Nationen in Mali MINUSMA.

Rückblickend war diese Erfahrung für mich unfassbar eindrucksvoll und prägend, trotz der dort herrschenden für uns ungewohnten Bedingungen. Besonders beeindruckt war ich von der Zusammenarbeit mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten verschiedenster Nationen und der herzlichen und respektvollen Art der Malier, die uns trotz anhaltender Krise in ihrem Land stets positiv begegneten.

 

Du wirst demnächst für das Auswärtige Amt in Berlin arbeiten, kannst du uns erklären welche Aufgabe du dort haben wirst?

Im Auswärtigen Amt werde ich im Referat S03 eingesetzt, dessen Aufgabe es ist, den gesamten Sicherheitssektor in Partnerländern durch Ausbildung, Ausstattung und strukturelle Beratung zu stärken. Ich werde als Sachbearbeiterin konkrete Projekte im polizeilichen Bereich im Rahmen des polizeilichen Ausbildungs- und Ausstattungshilfsprogramms in Partnerländern begleiten.

 

Mit welchen Erwartungen gehst du nach Berlin, freust du dich auf deine neue Aufgabe?

Für mich ist es eine große Ehre für diese verantwortungsvolle und interessante Aufgabe als erste Landespolizeibeamtin nach Berlin in das Auswärtige Amt entsandt zu werden. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die Möglichkeit, meinen dienstlichen Weg im Bereich der internationalen Polizeiarbeit fortsetzen zu dürfen und bin sehr gespannt, was mich dort erwartet!

 

Wie müssen wir uns das vorstellen, planst du einen Umzug nach Berlin oder wirst du regelmäßig pendeln?

Ich habe nicht vor, jedes Wochenende zu pendeln. Im Berliner Stadtteil Wilmersdorf habe ich ein schönes Appartement gefunden. Ich möchte meine Zeit in Berlin natürlich auch dazu nutzen, um unsere vielseitige Hauptstadt mit allen Facetten zu erkunden. Auch das empfinde ich als große Bereicherung und außerordentliche Chance.

 

Das gesamte Team des Dezernates Auslandsverwendungen wünscht dir alles Gute und vor allem schöne neue Erfahrungen für deine Zeit in Berlin. Auch wir freuen uns, jetzt nicht nur im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat,sondern auch im Auswärtigen Amt eine Ansprechpartnerin für Nordrhein-Westfalen zu haben.

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